Diese zu finden und fotografisch gekonnt in Szene zu setzen, trafen sind 10 makrobegeisterte Fotografen vom 01. – 03. September 2017 am Sandhofsee in Neuss-Norf.
Unter der Leitung des bekannten Unterwasserfotografen Martin Klein lautete die Aufgabe der Workshopteilnehmer, Kleines und Kleinstes aus Flora und Fauna eines heimischen Gewässers mit der richtigen Technik abzulichten. Dank ortskundiger Guides, die das Leben im Sandhofsee bestens kennen, machten ausnahmslos alle der Teilnehmer große Augen ob der Vielzahl an Crittern, die an Skurrilität und Winzigkeit kaum einen Vergleich mit ihren Verwandten in der Ferne scheuen müssen.
Das Staunen der Teilnehmer war jedenfalls groß, als sie erstmals mit Wasserflöhen, Wasserasseln, Milben, Mosstierchen, Libellenlarven, Schlammspitzschnecken, Köcherlarvenfliegen und vielen weiteren heimischen Crittern fotografisch konfrontiert wurden.
Der Ablaufplan und die örtlichen Begebenheiten waren ideal für einen erfolgreichen Verlauf des Critterseminars.
Freitag 01.09.2017
Nach Anreise der Teilnehmer am Freitagabend traf man sich zum gegenseitigen Kennenlernen und einer ersten Theorielektion im Versammlungsraum des Hotel-Restaurant Stenbrock. Referent und Dr. der Meeressbiologie Georg Nies frischte in einem einstündigen Vortrag die Kenntnisse der Teilnehmer zur Makrofotografie ein wenig auf. Beim gemeinsamen Abendessen wurde schon fleißig gefachsimpelt und Erfahrungen mit der Critterfotografie ausgetauscht.
Samstag 02.09.2017
Der Samstag stand ganz im Zeichen der Fachvorträge und Crittertauchgänge.
Da Critterfotografie natürlich Makrofotografie bedeutet und mit Martin Klein und Heinz-Erich Zappel zwei ausgewiesene Makrofotografen als Organisatoren des Workshops verantwortlich zeichneten, blieben keine Fragen zu Technik, Material und fotografischer Umsetzung von Motiven unbeantwortet. Die Erwartung der Teilnehmer war entsprechend groß ob der Möglichkeiten, bei einem Crittertauchgang im heimischen Gewässer.
Den Kopf gut gefüllt mit theoretischem Wissen sollte Besprochenes anschließend beim ersten Crittertauchgang praktisch umgesetzt werden. Der Sandhofsee bietet optimale örtliche Begebenheiten für Taucher. Sowohl die Seminarräume des ansässigen Wassersportvereins direkt am See, so wie die Möglichkeit Flaschen zu füllen, Equipment zu lagern, sich problemlos in einem sauberen Bereich an- und umziehen zu können, als auch die perfekten Einstiegsmöglichkeiten an den Tauchplätzen sind vorbildlich.
All das zaubert aber noch keine Critters herbei.
Damit sich die Teilnehmer voll auf die Fotografie konzentrieren konnten, wurden die Tauchgänge von erfahrenen, ortskundigen Tauchern geguided. In kleinen Zweiergruppen plus Guide wurde nun den Critters im Sandhofsse fotografisch nachgestellt. Schnell war den Teilnehmern klar, dass sie ohne die Guides mit ihrer Ortskenntnis kaum das Spektrum an Crittern hätten finden können.
So wurde dann nur von einem Mittagessen vom Grill, auf der herrlichen Dachterrasse des Wassersportheims unterbrochen, ein zweiter Tauchgang bei besten Wetterbedingen absolviert. Da der Sandhofsse über teils sehr unterschiedliche Bewuchszonen verfügt, wurden bei entsprechendem Taucharealwechsel ganz andere Critter als beim Tauchgang zuvor gefunden.
Nach einem Debriefing am frühen Abend traf man sich zum Abendessen und ausführlichen Bildbesprechungen der zuvor abgelichteten Critter. Erneut konnten die Teilnehmer vom Fachwissen der anwesenden Biologen profitieren. So kam denn sowohl biologisch, als auch fotografisch, Erstaunliches zum Vorschein.
Sonntag 03.09.2017
Um 9.30 Uhr ging es gestärkt durch ein ergiebiges Frühstück im Cafe Vicar zurück an die Schulungstische am Sandhofsee. Der einstündige Vortrag von Martin Klein und Heinz-Erich Zappel entführte die Teilnehmer in die Welt der kreativen Bildgestaltung bei der Makrofotografie. Neben Themen wie Lichtführung, Bildaufbau und Bildebenen kamen auch die Technikfans nicht zu kurz. Unterstützt von Dr. Georg Nies, dem Geschäftsführer der Deutschlandvertretung von Seacam, stellten Martin Klein und Heinz-Erich Zappel den Teilnehmern die technischen Lösungsmöglichkeiten für eine kreative Critterfotografie vor. Seien es auf Stativen befindliche, externe Makroblitze, verschiedenste Formen von Blitzlichtbündlern – „Snoots“ oder Filter, Folien und Lochmasken die der Effekterzeugung dienen. Es war reichlich „Spielzeug“ vorhanden um sich unter Wasser fotografisch austoben zu können.
Der dritte und letzte Tauchgang des Seminars bot dazu dann auch reichliche Möglichkeiten. Die Guides führten die Fotografen noch einmal zu den verborgenen Crittern im Sandhofsee, dass sie ihre Geheimnisse preisgäben.
Die anschließende ausführliche Bildbesprechung beschloss das Seminar „Critters im Rheinland“.
Es war ein tolles Wochenende mit interessierten Teilnehmern, tollen Guides und Helfern, die sowohl die Critter fanden und hervorlockten, als auch ganz entscheidend zum reibungslosen Ablauf des Workshops beigetragen haben.
Und wann begibst du dich auf Crittersuche?