Martina ist ein Ägypten Fan, näher gesagt liebt sie das Daedalus Riff und die Hammerhaie. Ich habe viele Geschichten und Erzählungen gehört wie toll es dort ist, die meinen persönlichen Erfahrungen jedoch widersprochen haben. Deswegen haben wir einige Jahre Ägypten auch nicht mehr besucht. Durch die Krise vor Ort, hat sich jedoch das Leben seinen Platz zurückgeholt, also haben wir einen Trip im Oktober auf der Golden Dolphin I gebucht.

Die Anreise von Düsseldorf aus mit Condor war komfortabel. Dass jedoch mittlerweile gar nichts mehr zu Essen oder Trinken im Flugpreis inbegriffen ist, lässt mich bei 500 Euro dann doch etwas schaudern. Nun ja Angebot und Nachfrage. Im Landeanflug wunderte ich mich über dicke und schwere Gewitterwolken. Blitze zucken durch die Schwaden. Ein Anblick den ich bei meinen unzähligen Ägyptenreisen nicht kannte. In der Endposition angekommen ging die Tür auf und der typische Warmluftfön erwartete uns.

Wir holten unser Gepäck ab und es wartete schon jemand der uns zum Minibus bringen sollte. Dort wartete Martinas Freundin Renate auch schon auf uns, welche zugleich unser Diveguide sein sollte. Der Transfer nach Port Ghalib stellte sich dann jedoch als sehr schwierig heraus. Es gab ein Jahrhundert Unwetter was Schlammlawinen von den Bergen ins Meer spülte und somit die Straßen unter Wasser setze. Nach Wartezeit an der Stadtgrenze ging es los und der Fahrer gab alles. Er musste jedoch oft wenden und neue Wege suchen. Letztendlich kamen wir am Hafen wohlbehalten an, wenngleich ich nicht daran geglaubt habe.

Die Golden Dolphin I ist das kleinste Schiff der Flotte. Wir hatten listigerweise die „Honeymoon Suite“ auf dem Oberdeck, die Martina eigentlich für sich alleine früher buchte. Auf 1,2m Breite ließ es sich dann auch gemütlich kuscheln. Zum Glück hatte ich einen Schlafsack dabei. Das Schiff selber ist sehr einfach. Luxus sucht man hier vergeben. Dem hingegen funktioniert jedoch alles einwandfrei. Das Essen war sehr lecker wenngleich etwas wenig. Es kam öfter vor, dass bei einem Nachttauchgang zum Teil nichts mehr da war.

Getaucht wurde so wie es typisch in Ägypten ist. Ausfahrt mit dem Zodiac und wieder zurück. So machten wir zunächst einen Check Tauchgang und danach ging es direkt ans Elphinestone Riff. Dieses Riff verursacht bei mir Magenschmerzen nach einem beinahe Tauchunfall vor etlichen Jahren. So fuhr ich dann mit dem Zodiac heraus, entschied dann aber nicht zu tauchen, was vielleicht bei der Müdigkeit aufgrund der strapaziösen Anreise nicht verkehrt war.

Am nächsten Tag waren wir direkt am Daedalus Riff. Direkt beim ersten Tauchgang konnte ich mich von Martinas Erzählungen überzeugen. Hammerhaie, graue Riff Haie, Silky, alles gab es zu sehen. Wenngleich nicht auf Fotodistanz aber es war da! Mantas sollten folgen und weitere Haibegegnungen. So habe ich dann auch meinen ersten Longimanus gesehen und auch fotografiert. Ein sehr aufregendes Ereignis.

Nach zwei Tagen Daedalus ging es weiter zu den eher einfachen Riffen. Wir hatten insgesamt sehr viel Spaß und eine nette Truppe an Board. Renate hat einen tollen Job gemacht und für einen super Tauchablauf gesorgt. Am letzten Abend im Hafen von Port Ghalib sahen wir ein neues Schiff beim Spazieren. Die MY Blue. Ich dachte sofort WOW! Wir konnten das Schiff besichtigen, da Martina einige der Crew kannte und hier fand ich den gewünschten Luxus, der ich die Woche über vergeblich gesucht habe. Für mich stand fest: damit will ich fahren!

Fazit: wir kommen wieder!

Ägypten Liveaboard Daedalus - Rocky Island - Zarbagad 27.10.-03.11.2016